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Aida (2011 - 2012)
Staatstheater, Darmstadt

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Prominent besetzte Produktion des Musicals von Elton John und Tim Rice über eine nubische Prinzessin und ihre verbotene Liebe zum künftigen ägyptischen Pharao. Ordentlich inszeniert, jedoch mit einigen Wermutstropfen.

Nubische Prinzessin und ägyptischer Heerführer – eine Liebe, die unerfüllt bleiben muss und letztlich im Tod der beiden endet. Dies sind die Eckdaten des Musicals, das das Staatstheater Darmstadt in dieser Spielzeit präsentiert. Dazu verpflichteten sie zwei namhafte Musicaldarsteller für die Hauptrollen und einen musicalerfahrenen Regisseur – da kann kaum etwas schiefgehen. Und doch bleibt der Eindruck nach der Premiere ein wenig gedämpft, so richtig wollte der Funke der lodernden Liebe nicht über die Rampe springen.

Inszeniert ist das Stück größtenteils solide. Regisseur Johannes Reitmeier bringt alle Elemente des Hauses zusammen. Vom Opernchor bis zur Statisterie ist alles vertreten.
Das Bühnenbild ist einfach und zweckmäßig. Dessen zentralen Elemente, zwei sich ständig drehende Treppengerüste, werden jedoch irgendwann schlichtweg langweilig. Die Bühnenmaschinerie fährt kräftig in alle Richtungen, der Sinn des vorbeifahrenden Palastes erschließt sich allerdings nicht wirklich. Die Grabkammer im Finale, die hydraulisch nach oben fährt, ist wiederum beeindruckend und wirkungsvoll in die Handlung integriert.
Chris Murray als Radames hat eine sehr angenehme Stimme, die jedoch in der Rolle erst einmal irritiert, da man den Radames eher rockig und weniger klassisch intoniert kennt. Leider trübt seine mangelnde schauspielerische Leistung – ausladende und übertrieben wirkende Gesten – diesen positiven Eindruck.
Dominique Aref spielte die Aida bereits im Colosseum in Essen. Ihre Stimme ist bei den leisen Tönen angenehm und warm, bei den lauteren Passagen trifft sie, zumindest am Premierenabend, nicht jeden Ton und wirkte eher leise und kraftlos. Gerade bei einem Song wie „Die Sonne Nubiens”, dem großen Finale des ersten Aktes, bremst das die Kraft des Stückes arg. Zwischendurch hatte man außerdem den Eindruck, Sänger und Orchester sind sehr schlecht abgemischt und die Stimmen gehen in den Klängen des Orchesters unter.
Sehr befremdlich und eher an die Oper „Aida”, denn an das Musical erinnernd ist der opulente Opernchor, den Regisseur Reitmeier immer wieder auf die Bühne bringt. Sicherlich ein guter klassischer Chor, der bestens geeignet ist für die großen Operninszenierungen des Staatstheaters, wirkten die Herren hier eher störend als unterstützend. Man hätte sich ein paar Personen weniger auf der Bühne gewünscht, die aber dafür wirklich agierend und nicht nur dekorativ stehend oder aus dem Takt tanzend. Und auch hier wäre eine Portion „Rock” hilfreicher gewesen als zu viel „Klassik”.
Sigrid Brandstetter als Amneris ist nicht das „Modepüppchen”, das man aus vergangenen Inszenierungen kennt. Einerseits schade, andererseits kommt dadurch die ernste Seite der Rolle zum Ende der Show besser zur Geltung. Als netter Gag gemeint, jedoch mit der Zeit fragwürdig, ist der Frisörstuhl, auf dem sie ständig liegt. Zwischendurch fragt der geneigte Zuschauer sich, ob die Arme ein Fußleiden hat oder wieso sie, bis zum Finale, wo sie ihren Stuhl selbst schieben darf, immer nur sitzend zu sehen ist.
Überraschend gut ist Randy Diamond in der Rolle von Radames’ Vater Zoser. Imposant in seiner Erscheinung, mit kraftvoller, durchdringender Stimme, fällt er besonders bei dem Reggae-Song „Eine Pyramide mehr” positiv auf.

So bleibt die Antwort auf die Frage, ob Elton Johns Rock- und Popmusical in einem Mehrspartenhaus funktionieren kann eine zwiespältige: Es funktioniert, allerdings mit Abstrichen.

 
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KREATIVTEAM
Musikalische LeitungVladislav Karklin
InszenierungJohannes Reitmeier
ChoreografieAnthoula Papadakis
BühneThomas Dörfler
KostümeMichael D. Zimmermann
 
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CAST (AKTUELL)
RadamesChristopher Murray
Martin Pasching
AidaDominique Aref
ZoserRandy Diamond
AmnerisSigrid Brandstetter
NehebkaSarah Rögner
MerebAndreas Wagner
PharaoHans-Joachim Porcher
AmonasroMalte Godglück
MitWerner Volker Meyer
Klaus Riedelsheimer
Geoffrey Browne
Juri Lavrentiev
Stephanie Eineder
Hanna Broström
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 10.09.2011 19:30Staatstheater, DarmstadtPremiere
So, 18.09.2011 16:00Staatstheater, Darmstadt
Sa, 24.09.2011 19:30Staatstheater, Darmstadt
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